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Kontrastprogramm von G nach H: Glemseck 101 und Kloster Hirsau

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Letztes Wochenende war mal wieder Glemseck 101. Da waren wir vor Jahren mal, hat mich nicht vom Hocker gehauen und eigentlich würde ich ja lieber direkt in den Schwarzwald fahren, aber Inge, Walter und Ralf wollen da hin, also fahr ich notgedrungen mit. Und wider Erwarten habe ich sogar Spaß, denn statt den Millionen komischer Chopper nebst Fahrern, die in meiner Erinnerung diese Veranstaltung bevölkerten, sind die präsentierten Mopeds recht abwechslungsreich.

Vor allem die Ecke mit den italienischen und englischen Umbauern gefällt mir. Die Aussteller selbst sind genau solche Unikate wie ihre Motorräder, und man spürt, dass die Jungs mit Herzblut dabei sind. Und spätestens nach den sensationell guten Salsiccia-Panini bin ich mit Glemseck 101 versöhnt. Nur das mit dem irre weiten Laufweg vom Mopedparkplatz bis zum Ausstellungsgelände hätte nicht sein müssen.

Trubel und lustige Mopeds: Glemseck 101

Auch wenn es lustig ist, haben wir nach zweieinhalb Stunden und ein paar netten Gesprächen mit Bekannten genug gesehen. Walter zieht es auf sein heimisches Sofa – er ist erst gestern Abend von einer Alpentour mit seinen Kärntner Freunden zurück gekommen, da kann ihn der Schwarzwald jetzt nicht mehr so locken.

So machen Ralf, Inge und ich uns allein auf den Weg. Wir haben gerade mal die Autobahn überquert, da bemerken wir die bedrohlich schwarze Wand, die da auf uns zu kommt, die Straße ist hier auch schon nass. Was also tun?

Inge wollte immer mal die Ruine vom Kloster Hirsau anschauen. Da kommen wir mit dem Moped so oft vorbei und halten nie an, ist ihre Begründung. Recht hat sie, denn uns ziehen meist die Kurven, die gleich oberhalb des Klosters beginnen. Außerdem ist Hirsau von Stuttgart aus so ziemlich der erste Ort im Schwarzwald und auf einer normalen Tagestour ist es dann noch viel zu früh zum Anhalten.

Ralf lockt mehr die Vermutung, dass ein ordentliches Kloster – selbst wenn es jetzt eine Ruine ist – sicher auch ein Klostercafé hat. Ich weiß nur, dass dort im Sommer oft Veranstaltungen sind und lasse mich überraschen. Die Straße dorthin ist unspektakulär, die schwarze Wand bleibt erstmal in Calw stehen und kommt nicht bis Hirsau.  Also Mopeds parken und gucken.

Die Außengebäude sind gut erhalten, dort ist heute das Finanzamt. Ich kann mir schlechtere Arbeitsplätze vorstellen… Und es gibt tatsächlich ein idyllisches kleines Café, wo wir sogar draußen sitzen können. Die Sonne lässt sich zwar nicht wirklich blicken, aber der Regen zum Glück auch nicht. Ralf bekommt seinen Kaffee und Kuchen, Inge ihr Eis und ich gebe mich mit ner Cola zufrieden. Wir beobachten eine Weile die überraschend zahlreichen Gäste, die hier so vorbeiflanieren, und gehen dann selbst auf Erkundungstour. Es stehen zwar nur noch die Grundmauern und teilweise nicht mal mehr die, aber anhand der Infotafeln kann man die Größe und Bedeutung erahnen, die dieses Kloster im Mittelalter gehabt haben muss. Verheerend, was so ein Feuer anrichtet.

Kontrastprogramm: Kloster Hirsau

Bald ist es Zeit für den Heimweg. Ralf fährt gen Norden – ohne Navi, denn das haben wir daheim vergessen. Aber die guten alten Karten tun es auch mal. Wir halten uns westlich der A 81 und haben wider Erwarten noch richtig viel Spaß. Ralf findet kurvige Sträßchen und schöne Landschaft, der Himmel ist auf einmal sogar ansatzweise blau und Inge und ich genießen einfach nur.

Irgendwann meldet sich mein Magen. Ich hatte ja weder Eis noch Kuchen – der beste aller Männer aber scheinbar einen sechsten Sinn. Im nächsten Ort hält er an einer Bushaltestelle an und fragt, ob wir noch gemeinsam zu Abend essen wollen. Inge ist einverstanden und Ralf hat mit dem Holderbüschle in Sachsenheim auch gleich eine gute Idee dafür.

Das Holderbüschle ist ein integratives Projekt für Körperbehinderte und nebenbei ein Restaurant mit einem richtig schönen Biergarten und leckerem Flammkuchen. Durch die Lage im Industriegebiet noch sowas wie ein Geheimtipp, aber Ralf und ich waren dort schon öfter und auch Inge ist ganz begeistert. So ist es fast dunkel, als wir uns voneinander verabschieden und in unsere jeweiligen Richtungen nach Hause fahren.

Wieder mal ein echt schöner Tag.

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