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Camper Ostsee 2020

Mit dem Camper an die Ostsee: Sind vier Räder wirklich zwei zuviel?

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25. September, der 80. Geburtstag meines Vaters liegt hinter uns und es sind noch knapp zwei Wochen Urlaub übrig. Ich schlage Sardinien vor, aber Ralf möchte lieber Richtung Norden, Fisch essen und Salzluft atmen. Okay, soll mir Recht sein – zumal nächstes Wochenende auch das alljährliche Fernwehtreffen in Brohm stattfindet.

Die Wettervorhersage rät zu warmer, regenfester Kleidung und einem Dach über dem Kopf. Moped und Zelt sind also raus, freut sich das Weichei in uns. Aber Dose ist laaaaangweilig, mault der innere Abenteurer. Meine Lösung begeistert beide, Ralf dagegen guckt etwas überrascht, aber durchaus angetan. Wir mieten einen Camper und wagen uns damit auf völlig unbekanntes Terrain.

Gesagt, getan – drei Tage später fahren wir gespannt nach Kirchheim am Neckar, um unser mobiles Zuhause für die nächsten zehn Tage in Empfang zu nehmen. Schon cool, so ein Camper! Und was da alles reinpasst… aber im Gegensatz zum PKW ist es ein total anderes Fahren: viel lauter und irgendwas rappelt immer, trotz der vielen Decken und Trockentücher zum „Entklappern“ der Ladung. Immerhin schwimmen wir auf der Autobahn mit 130 km/h im Verkehr mit. Und da ginge noch mehr, meint Ralf.

Abfahrt im Regen – hier punktet der Camper ganz klar im Vergleich zu den Mopeds.

Die erste Nacht im Camper

Auf der langen Fahrt Richtung Ostsee genieße ich es, entspannt in die Landschaft zu schauen und zu stricken, während Ralf fährt. Eigentlich finde ich diese unter Wohnmobilisten wohl übliche klassische Rollenverteilung ja furchtbar spießig, aber wir sitzen warm und trocken, der Getränkehalter eignet sich perfekt als Wollknäuelhalter und im Radio läuft Metallica. Was will ich also mehr? So langsam macht mir Vanlife Spaß.

Die erste Nacht verbringen wir im Harz bei Freunden, die wir spontan eine Stunde vor Eintreffen gefragt haben, ob sie Lust auf Besuch haben, der keine Arbeit macht und sein Bett dabei hat. Sie haben und es wird ein sehr schöner Abend. Punkt 2 für den Camper – wären wir mit den Mopeds unterwegs, hätten wir uns nicht so kurzfristig bei jemandem eingeladen. Es fühlt sich echt gut an, so flexibel sein zu können, ohne anderen Menschen zur Last zu fallen.

Fisch und Salzluft, wir kommen

Am nächsten Tag geht es bei strahlendem Sonnenschein über Land weiter Richtung Norden. Super Mopedwetter, keine Spur vom angesagten Regen und an der Elbe entlang gibt es sogar Kurven, so dass sich ab und an doch ein wenig Bedauern einschleicht. Aber Vanlife ist ja für uns auch noch ganz neu und damit ebenfalls spannend. Einfach an einem schönen Ort anhalten zu können und ohne viel Aufwand einen Kaffee zu kochen oder eine Vesperpause zu machen, hat definitiv was. Okay, das tun wir auch mit dem Moped, aber dank Kühlschrank und viel Platz haben wir eine ungewohnt große Auswahl an Käse, Wurst, Gemüse und sogar Süßigkeiten dabei. Vesperpause deluxe ohne langes Ab- und hinterher wieder Aufrödeln…

Am frühen Abend erreichen wir den alten Hafen in Bodstedt südlich von Zingst, dessen gleichnamige Hafenkneipe wir auserkoren haben, Ralfs Wunsch nach leckerem Fisch zu erfüllen. Dass dies ein guter Ort dafür ist, wissen wir von einer früheren Ostseereise. Weil alle Tische besetzt sind, fahren wir erstmal ein bisschen durchs Dorf und die angrenzenden Waldstücke, auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht.

Aber irgendwie trauen wir uns hier nicht, einfach wild zu campen und so wird es doch die Wiese direkt hinter der Hafenkneipe. Dort dürfen Wohnmobile für 5 Euro die Nacht stehen, allerdings gibt es weder Strom noch Entsorgung oder sonstigen Service – und so spät natürlich auch keinen Platz mehr mit direktem Meerblick, aber egal. Wir wissen, wo unser Bett steht und wenden uns den wichtigen Dingen im Leben zu: dem wieder mal superleckeren Fisch und einem genialen, postkartentauglichen Sonnenuntergang.

Frühstück am Meer – was wollen wir mehr?

Der nächste Morgen weckt uns mit strahlendem Sonnenschein und freiem Blick aufs Meer. Als Ralf von außen die Heckklappe öffnet, um unseren Frühstücksplatz einzurichten, sehe ich vom Bett aus, dass der Bus schon weg ist, der uns gestern Abend den Blick versperrte. Überhaupt sind nur noch die Hälfte der Wohnmobile vom Vorabend da, Camper sind wohl Frühaufsteher. Soll uns Recht sein, wir frühstücken erstmal in aller Ruhe. Kaffee und Kascha sind schnell gemacht, Ralf entscheidet sich für Joghurt mit Haferflocken und Obst. Echtes Luxuscamping.

Als sich dicke Wolken vor die Sonne schieben und aus dem strahlendblau eher so eine Art blaugrau wird, packen wir zusammen und fahren nach Zingst. Dort in den engen Gassen kommt uns unser Kastenwagen vergleichsweise groß vor. Parken an der Straße scheidet also aus – die Karre ist mit ihren 5,99 Metern Länge definitiv nicht parklückentauglich. Wie gut, dass wir sowieso an den Strand wollen und der große Parkplatz am Ortsausgang recht leer ist. Camper abstellen, kurz über die Straße und dann können wir unsere Füße schon in den Sand stecken. Herrlich.

Endlich mal wieder Strand…

Der Himmel ist mittlerweile fast einheitlich grau und ab und an sogar ein wenig undicht, aber hey, wird sind am Strand! Zum ersten Mal seit Monaten… Da macht es auch nix aus, dass wir Regenjacke tragen und es insgesamt eher ungemütlich ist. Wir laufen an der Wasserlinie entlang Richtung Seebrücke, atmen die salzige Luft, beobachten die Möwen und sammeln mit kindlicher Freude Muscheln, die wir hinterher alle wieder zurücklegen, weil sie genauso aussehen wie die, die wir daheim schon haben.

An der Seebrücke steppt der Bär. Bar und Restaurant sind bis auf den letzten Platz voll besetzt, vor Kiosk und Eisstand lange Schlangen und auf der Brücke selbst laufen ebenfalls jede Menge Leute rum. Ich hätte mir die Tauchgondel am Ende der Brücke gerne mal aus der Nähe angeschaut, aber hier isses mir echt zu voll. Fremde Leute dicht an dicht bin ich nach den letzten Monaten einfach nicht mehr gewöhnt. Ralf geht es genauso, also schlendern wir die Straße entlang in den Ort. Praktischerweise beginnt die niedliche, aber auch sehr touristische Flaniermeile direkt an der Seebrücke.

Gegen 15 Uhr haben wir unseren Hunger gestillt, meine Uhr hat eine neue Batterie bekommen und Ralf einen Geldautomaten gefunden. Genug gesehen haben wir ebenfalls, also machen wir uns auf den Rückweg. In Barth stocken wir unseren Lebensmittelvorrat nochmal auf und dann geht es auf dem direkten Weg nach Brohm. Dort warten schon die üblichen Verdächtigen, obwohl das Treffen offiziell erst morgen beginnt. Vorfreude macht sich breit!

Freunde treffen, am Lagerfeuer sitzen und Spaß haben

Ein Fernwehtreffen ist ein Fernwehtreffen ist ein Fernwehtreffen. Mehr braucht man dazu eigentlich gar nicht sagen. Wir freuen uns riesig auf bekannte und neue Gesichter, gemeinsame Abende am Lagerfeuer und natürlich auch die dazu gehörigen Geschichten, Anekdoten und Frotzeleien. Wie üblich bei solchen Treffen, bin ich viel zu beschäftigt mit Rumsitzen, Schwätzen, Zuhören, Essen und Trinken, um Fotos zu machen. Deswegen hier exemplarisch zwei Fotos von Wolfgang Niederau – danke, dass ich sie nutzen darf.

Die Zeit bis Sonntagmittag vergeht wie im Flug und dann wird es plötzlich ganz schnell leer auf dem Platz. Es war uns wie immer ein Fest, danke an Theo und seine fleißigen Helfer für das superleckere Wildschweingulasch, an Harry fürs Rührei zum Frühstück, Markus fürs Asyl unterm Tarp, Suse und Stefan für Kaffee und Kuchen und an alle anderen fürs da sein. Wir freuen uns schon aufs nächste Mal an irgendeinem Lagerfeuer.

Das war 2019 in Brohm – damals habe ich tatsächlich ein paar Fotos gemacht.

Usedom: der Camper beim „Opa“ am Achterwasser

Weil wir unseren Camper erst am Mittwochabend zurückgeben müssen, möchten wir nochmal ans Meer. Wir entscheiden uns für Usedom. Erstens, weil da Ralfs Mutter herkommt, zweitens, weil Harry und Sascha uns einen Wohnmobilstellplatz direkt am Achterwasser empfohlen haben, bei einem lustigen alten Herren, der dort ein schwimmendes Restaurant betreibt. Also auf nach Netzelkow.

Das südliche Usedom kennen wir ja schon von Ausflügen bei früheren Brohm-Treffen, aber die flache, grüne, weitläufige Landschaft begeistert uns jedes Mal aufs Neue. Dank der guten Ausschilderung ist der Yachtlieger Achterwasser schnell gefunden. Es ist sogar noch ein Stellplatz direkt oben am Steg frei. Aber erstmal Kaffee und Kuchen. Letzterer ist zwar aus dem Tiefkühlregal, wie der Opa augenzwinkernd zugibt, aber dafür eigenhändig garniert mit Vanilleeis, Sahne und der einen oder anderen Anekdote. Die Jungs hatten Recht, der Opa unterhält seine Gäste auf schnodderige, aber liebenswerte Art. Und den Stellplatz am Steg dürfen wir auch haben.

Super, also umparken, Strom anschließen und dann erstmal Stühle raus, denn noch liegt der Steg in der Sonne. Neben uns stehen zwei weitere Wohnmobile, besetzt mit den üblichen Rentnern plus Hund. Ein freundliches Hallo, dann genießen wir die Sonne. Ich hole mein Strickzeug raus, Ralf das Fernglas, denn im hohen Schilf und auf den Pfosten sitzen viele Vögel – massenhaft Möwen, aber auch Kormorane und weiteres Federvieh, das ich nicht beim Namen kenne.

Kaum ist die Sonne weg, verschwinden die Rentner in ihre Wohnmobile. Wir schnappen uns die Fotoapparate und erkunden die Umgebung. Von hier haben wir einen guten Blick auf die Insel Görmitz, wo sich Scharen von Vögeln für den Zug in den Süden sammeln. Schafe auf dem Deich tragen ebenso zur Idylle bei wie ein wieder mal traumhafter Sonnenuntergang. Vor allem ist es hier total ruhig, mal von den Geräuschen der Natur abgesehen. Aber selbst die Vögel sind still, als es dunkel wird. Hier ein paar Tage zu stehen, wäre echt Entschleunigung pur. Schade, dass wir nicht so viel Zeit haben wie die Rentner…

Frühstück am Meer die Zweite

Die neue Woche begrüßt uns mit einem traumhaften Sonnenaufgang, den ich bei weit geöffnetem Seitenfenster direkt vom Bett aus genieße. Echter Luxus. Ralf zieht sich an, macht draußen ein paar Fotos, stellt Tisch und Stühle auf und guckt dann erwartungsvoll in meine Richtung. Also schäle auch ich mich aus der warmen Decke und koche Kaffee.

Noch einen Tag hier bleiben oder uns langsam auf den Rückweg machen? Das sind unsere Überlegungen beim Frühstück. Irgendwann sagt Ralf halb im Scherz, dass wir doch eigentlich seine Mutter nebst Mann besuchen könnten. Die reisen seit Jahrzehnten mit ihrem mittlerweile sehr betagten Wohnmobil durch Europa und hätten bestimmt Interesse, unseren vergleichsweise modernen Camper in natura anzuschauen.

Das Rhein-Main-Gebiet liegt zwar eigentlich nicht auf dem Heimweg, aber sooo groß ist der Umweg auch nicht und somit steht fest: Wir verlassen Usedom heute und treten langsam den Heimweg an. Zuerst aber sitzen wir noch eine Stunde in der Sonne und philosophieren über die Diskrepanz zwischen schlechtem Wetterbericht und dem tatsächlichen Traumwetter hier oben an der See.

Frühstück direkt am Wasser – am Yachtlieger Achterwasser auf Usedom ist das möglich.

Gen Süden in Etappen

Wir verlassen Usedom bei strahlendem Sonnenschein, aber je weiter südlich wir kommen, desto grauer wird der Himmel. In der Uckermark nehmen wir zum ersten Mal seit Tagen die Scheibenwischer in Betrieb und sind wieder mal froh, jetzt nicht auf den Mopeds zu sitzen.

Um Berlin rum ist die Hölle los, eine Autobahn gesperrt, der Berliner Ring ein einziger Stau und der Regen wird unser Dauerbegleiter. Unter diesen Umständen macht der angedachte Abstecher in den Spreewald wenig Sinn. Wir folgen also erstmal der ausgeschilderten Umleitung durch die Pampa und sind gerade wieder auf der Autobahn, als der Verkehrsfunk die nächste Vollsperrung verkündet. Was ist denn hier bloß los?

Verwirrt folgen wir unserem Navi, das keine bessere Idee hat, als uns mitten durch Berlin zu leiten. Also wirklich mittendurch. Prenzlauer Berg. Mitte. Alt-Moabit. Im Feierabendverkehr bei strömendem Regen. Wir kommen an der Mauergedenkstelle vorbei und überlegen ernsthaft, noch kurz zum Brandenburger Tor zu fahren, lassen das aber bleiben. Ralf muss sich eh total konzentrieren, weil hier die Hölle los ist. Autos parken in zweiter und dritter Reihe. Dazwischen Roller und Fahrradfahrer, die gefühlt aus dem Nichts kommen und auch wieder dahin verschwinden. Und natürlich überall Fußgänger mit Schirm. Normales Hauptstadt-Chaos halt, aber mit dem eher trägen Camper eine ganz andere Nummer als mit Moped oder PKW.

Wir sind froh, als der Trubel langsam abnimmt und wir im Südwesten der Stadt zuerst auf den Cityring und schließlich auf die Autobahn Richtung Leipzig treffen. Ralf möchte noch circa eine Stunde fahren, also mache ich mich online auf die Suche nach einem netten Stellplatz für die Nacht, der möglichst in der Nähe der Autobahn liegen sollte.

Allein hinter Schloss und Riegel

Fündig werde ich in Oranienbaum-Wörlitz, wo der örtliche Verkehrsübungsplatz sieben Stellplätze, Toiletten, Duschen und eine Entsorgungsstation anbietet. Hört sich lustig an und der Platz ist auch schnell gefunden, das Tor aber verriegelt. Keiner zu sehen, weder Gäste noch Personal. Aber es gibt eine Telefonnummer, bei der sich eine freundliche Dame meldet. Sie würde sich sofort aufs Fahrrad schwingen und sei in zehn Minuten da.

Sie hält Wort, schließt uns das Tor auf und macht erstmal Licht. Bis dahin wirkte der Platz echt düster – was aber vor allem an der Tageszeit und dem immer noch regnerischen Wetter liegt. Klos und Duschen sind sauber und die einsame, fast historische Leuchte bleibt die ganze Nacht an. Wir zahlen unseren Obulus und werden mit allerhand Prospektmaterial versorgt. Die engagierte Dame findet es richtig schade, dass wir nur auf der Durchreise sind, wo es doch in der Region so viel zu sehen gibt. Mit unserem halbherzigen „beim nächsten Mal“ ist sie aber zufrieden, steigt auf ihr Rad und wir sind wieder allein.

Natürlich hat sie das Tor ab- und uns damit eingeschlossen, aber wir haben einen Schlüssel bekommen. Die Lage ist also nicht hoffnungslos. Wobei, viel in der Gegend rumlaufen wollen wir bei dem Scheißwetter gar nicht, wir können ja im Auto kochen und essen. Super Sache, bei Regen ist so ein Wohnmobil echt cool. Ein Erkundungsgang über den Platz muss natürlich trotzdem sein. Hier lernen Kinder und Jugendliche, mit Fahrrad, Mofa und Elektroroller umzugehen und diese im Straßenverkehr sicher zu steuern.

Mofa fahren ist schwieriger als man denkt

Eine Kostprobe davon bekommen wir am nächsten Morgen. Es regnet immer noch, also schlafen wir länger als die Tage vorher. Aber irgendwann müssen wir doch aufstehen, wir haben ja heute noch ein Stück Weg vor uns. Während Ralf an der Tanke nebenan Brötchen holen geht, koche ich Kaffee, decke den Tisch im Camper und beobachte belustigt eine Gruppe von Teenies, die sich teilweise echt ungeschickt anstellen. Sowohl Jungs als auch Mädels landen mit ihren Mofas regelmäßig im Grün. Die Trainer kriegen es aber hin, dass irgendwann jeder mehr oder weniger sicher um die Kurve kommt.

Als wir startbereit sind, ist auch die nette Dame von gestern wieder da. Sie freut sich, dass uns der kurze Aufenthalt gefallen hat, nimmt den Schlüssel wieder entgegen und schließt uns das Tor auf.

Über Land ins Rhein-Main-Gebiet

Weil wir keine Lust haben, die ganze Strecke auf der Autobahn runterzureiten, fahren wir erstmal über Land. Das Navi hat im Gegensatz zu gestern durchaus gute Ideen und so gondeln wir gemütlich durchs Mansfelder Land, Eichsfeld, am Kyffhäuser vorbei und dann Richtung Eisenach, wo wir doch ein Stück Autobahn fahren.

Seeburg am Süßen See – auch ein Ort, wo man mal länger bleiben könnte als für einen Fotostopp.

Bei Alsfeld ist ein ewig langer Stau, also runter von der Bahn und den Rest der Strecke wieder über Land. Am frühen Abend kommen wir im Rhein-Main-Gebiet an. Ralfs Mutter und ihr Mann freuen sich sehr über unseren Besuch, vor allem, weil wir dank Camper über Nacht bleiben können. Unser mobiles Bett wird natürlich gleich besichtigt, aber für etwas eng befunden, was logisch ist, wenn man ein größeres Wohnmobil gewöhnt ist.

Am nächsten Tag packen wir unseren Kram wieder zusammen, machen den Camper sauber, leeren auf der Rückfahrt an einer Entsorgungsstelle bei Alzenau noch die Tanks und stehen dann um kurz nach fünf wieder bei unserer Wohnmobilvermietung aufm Hof. Die Rückgabe geht schnell und dann ist es fast ungewohnt, für die restlichen 45 km nach Hause wieder mit dem PKW unterwegs zu sein.

Unser Fazit

Wir haben unsere Zeit mit dem Camper sehr genossen. Besonders bei unbeständigem Wetter ist es echt Luxus, ein eigenes Dach über dem Kopf und sein Bett und WC dabei zu haben. Zumal der Kastenwagen für 10 Tage in der Nebensaison mit 966 Euro günstiger war als die meisten Mietmopeds. Was uns nicht so gut gefallen hat an diesem speziellen Modell: Eins der beiden Betten war nur 1,80 lang und ich konnte mich so gerade eben darin ausstrecken, Ralf mit seinen längeren Füßen gar nicht. Aber das könnte man ja anders planen oder ein anderes Modell wählen.

Ob wir einen eigenen kaufen würden, haben uns echt viele Leute gefragt. Die klare Antwort: Erstmal nicht, denn es macht für uns keinen Sinn, so ein Teil ein paar Wochen im Jahr zu nutzen und den Rest der Zeit hier in der Stadt an der Straße stehen zu haben. Vor allem müssten wir jedes Mal entscheiden: Moped und Zelt oder Vanlife. Da würden meistens die Mopeds gewinnen. Aber wer weiß, wie wir in ein paar Jahren darüber denken. Jedenfalls war es interessant, auch mal auf vier Rädern unterwegs zu sein. Auch diese Art zu Reisen hat ihren Charme und ihre Berechtigung. Machen wir sicher mal wieder.

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