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Motorradmesse 2017 in Stuttgart

„Motorrad live“ – die neue Motorradmesse in Stuttgart

Nachdem vor Jahren schon mal erfolglos versucht wurde, eine Motorradmesse in Stuttgart zu etablieren, nun also mit der „Motorrad live“ ein neuer Versuch. Veranstaltungsort Messe statt Schleyerhalle und der Erfolgs-Veranstalter aus Dortmund und Leipzig. Kann da noch was schief gehen? Wir haben uns das heute mal angeschaut und das Fazit vorweg: Wenn sich am Konzept nicht noch einiges ändert, bleibt es bei diesem einmaligen Besuch.

Am Freitag öffnete die „Motorrad live“ ihre Pforten und seitdem hagelt es in den Social Media Kritik. Die Meinungen gehen von „Verarsche“ bis „Naja, bestenfalls ganz nett“. In einem Punkt sind sich aber alle einig: Der Eintrittspreis von 14 Euro ist definitiv zu viel für das Gebotene. Dazu kommt noch, dass weder die öffentlichen Verkehrsmittel enthalten sind noch die Parkhäuser um die Messe einen Pauschalpreis anbieten. Zum happigen Eintritt zahlt man dann ganz schnell mal Parkgebühren von 10 Euro und mehr. Deswegen parken wir das Auto in Bernhausen, fahren eine Station mit der S-Bahn und laufen das kurze Stück vom Flughafen bis zur Messe.

Andrang herrscht an der Kasse nicht wirklich, ruckzuck sind wir drin. Die „Motorrad live“ belegt die Hallen 7 und 9, aber in beiden Hallen ist der Platz überaus großzügig verteilt. Mit viel gutem Willen kommt man vielleicht auf anderthalb Hallen, die wirklich belegt sind. Was sofort auffällt: Es sind kaum Motorräder da. Honda und Yamaha, jeweils vertreten durch die örtlichen Händler – das war’s schon. Natürlich haben viele Aussteller ein paar Motorräder mitgebracht, aber das ist mehr querbeet. Eine richtige Markenpräsentation wie beispielsweise bei der Motorradmesse in Dortmund fehlt bis auf die genannten Ausnahmen völlig.

Motorradmesse oder Kruschtelflohmarkt? 

Das ist hier keine Frage, denn es überwiegt eindeutig der „Kleinkruscht“. In beiden Hallen trifft der Besucher auf eine bunte, oft sehr willkürlich wirkende Mischung aus Ausrüstung für Chopperfahrer, Freizeitklamotten, Motorradklamotten in Leder und Textil und dem üblichen Lifestyle-Kram, beispielsweise Schmuck, T-Shirts, Aufkleber, Schuhputzmittel, historische Blechschilder und vieles mehr. Dazwischen Hotels, Reiseanbieter, Clubs & Vereine, ein Stand mit E-Bikes und die Jungs von Motek halten die Gespann-Fahne hoch. In Halle 7 ist außerdem noch jede Menge Platz für eine Trialshow reserviert, in Halle 9 gibt es dafür eine Custombike-Ausstellung.

Unser Fazit

Wenn die Motorradmesse so bleibt wie in diesem Jahr, lohnt sie sich allenfalls für Leute, die Biker-Lifestyle-Accessoires suchen oder Chopperklamotten brauchen. Wer neue Motorräder sehen oder sich über Gepäck und Zubehör informieren möchte, ist mit einem Besuch beim Händler seines Vertrauens definitiv besser bedient. Und wer vorher die vollmundige Werbung gelesen hat, dürfte herbe enttäuscht gewesen sein. Für uns war der Nachmittag dennoch schön, weil wir einige Freunde und Bekannte getroffen haben und so jede Menge Gesprächsstoff hatten.

Zum Schluss noch ein paar Handyfotos 

8 Gedanken zu „„Motorrad live“ – die neue Motorradmesse in Stuttgart“

  1. Hallo T2W,

    warst du nur am Freitag da , zumindest schließe ich das aus den Bildern.
    Ich kann vom Samstag berichten und da war der Puplikumsstrom ganz anders. Anlässlich der massiven Kritik wird über das Messe Konzept sicher nachgedacht beim Veranstalter. Ob es sich finanziell gelohnt hat werden wir auch bald erfahren. In einem Punkt geb ich allen Kritikern Recht. Wer sich in eine bestehende Messelandschaft eingliedern möchte muß schon ein paar Highlights bieten, und die Werbung realistisch machen. Auf der anderen Seite sollten sich die Besucher auch mal vorher die Zeit nehmen und in den Hallenplänen schauen was geboten wird. Die Katze im Sack kaufen und nachher jammern ist dann überflüssig.

    1. Hallo Mati Luke,

      wie im Blogbeitrag geschrieben, waren wir gestern dort, also laut den Ausstellern, mit denen wir gesprochen haben, am publikumsstärksten Tag. Dennoch wirkten die Hallen teilweise fast leer, was sicherlich daran liegt, dass sie so geplant waren, wie man es für eine im Vorfeld schlecht verkaufte Messe eben tut – riesig viel Platz überall. Ich denke, viele Besucher haben die Hallenpläne vorher angeschaut – und sind danach weggeblieben. Wir haben auch überlegt, ob wir nach der vielen schlechten Kritik in den Social Media überhaupt hingehen, haben uns aber dann dafür entschieden, um der Messe wenigstens eine Chance zu geben.

      Aber die Schuld nun auf die Besucher zu schieben und von ihnen zu verlangen, sich die Hallenpläne vorher im Detail anzuschauen, halte ich auch für falsch. Denn normalerweise sollte man sich auf die Angaben eines großen Messeveranstalters schon verlassen können. Und der kündigt auf seiner Website „die Neuheiten der Saison“ und ein „vielseitiges Show- und Actionprogramm“ an. Neuheiten gab es wie in meinem Blogbeitrag beschrieben, kaum. Wo waren BMW, Suzuki, Kawa, Triumph, Guzzi und viele andere? Und vom Actionprogramm haben wir die Trialshow gesehen und es gab wohl auch eine Show in dieser Metallkugel. Aber vielseitig ist anders – so zumindest meine Meinung.

      Auf jeden Fall sollte man – wie bei anderen Stuttgarter Messen üblich – in die Eintrittskarte ein VVS-Ticket integrieren. Das entschärft wenigstens die happigen 14 Euro und die Klagen über die teuren Parkplätze werden auch weniger. Und ob sich die Messe für die Veranstalter gelohnt hat, ist eine Sache. Lohnen sollte sie sich m.E. vor allem für die Besucher. Denn die sorgen dafür, dass sich die Messe auf Dauer etabliert und letztlich auch die Aussteller profitieren.

  2. Ich war am Samstag auf der Messe. Schade um die 14 Euro.rausgeschmissenes Geld
    Für diese Werbung ist das gebotene echt eine Frechheit,genau wie der Eintrittspreis.
    Die Messe ist was für Livestylefahrer mit Halterung für die elektrische Zahnbürste und anderem Gedöns am Lenker.
    Da gehe ich lieber zu Limbächer und Limbächer, da kann ich Motorrad gucken bis zum abwinken und kostet nix.

    1. Hallo Karl-Heinz,

      ich glaube ja immer noch an das Gute im Menschen (und natürlich auch im Messeveranstalter) und hoffe, sie lernen daraus. Verärgerte Besucher zählen zwar in der Erfolgsstatistik einer Messe auch mit, aber eben meist nur einmal. Und das kann nicht Sinn einer neuen Messe sein. Naja, wir werden es 2018 sehen 😉

  3. Hallo,
    ich finde es prima das sich eine Messe etablieren will im Stuttgarter Raum.
    Ich hatte keine hohen Erwartungen da mir klar war das es sich hier um den Anfang handelt.
    Mit unserem Besuch wollen wir alle unterstützen die am wirken dieser Messe beteiligt sind!
    Die 14 Euro sind sicherlich im Vergleich zu anderen Messen nicht gerade als günstig zu bewerten, allerdings gibt es Messepreise für gekaufte Artikel und so legasierte sich auch der Eitrittspreis für mich.
    Was mich aber echt geschockt hat war wie bei vielen anderen Besuchern,die unglaublich hohe Parkgebühr.
    Der Kassenautomat wollte 16Euro für die ausfahrt meines Autos.
    Ich würde die Messe wieder besuchen, aber nicht mehr für die aufgerufenen Preise der Parkplätze.
    Bitte liebe Messeleitung, arbeitet an einer auch für Autofahrer freundlichen Lösung.

    Danke

    1. Hallo Tobias,
      deswegen würde ich mir wünschen, dass wenigstens die öffentlichen Verkehrsmittel enthalten sind im Eintrittspreis. Dann würden sich die 14 Euro für mich relativieren. Messepreise sind nur dann ein Argument, wenn du auch was kaufst. Wenn alle Neuheiten da wären, fänd ich die 14 Euro prinizpiell okay, aber ein Überangebot an Chopper- und Lifestylekram regt mich nicht unbedingt zum Kauf an. Wir werden sehen, ob die Messe 2018 noch eine Schippe drauflegen kann.
      Gruß Birgit

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